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Die Leichtigkeit der königlichen Tragödie

(...) In der Aufführung am Theater Vanemuine kommt die vor allem als Tragödie rezipierte „Maria Stuarda“ verhältnismäßig hell, poetisch und zuweilen auch mit einer Prise sinnstiftender Komik gewürzt daher.

Der unverkennbare Vorteil der Inszenierung besteht in ihrem erfolgreichen Versuch, die formale Starrheit der Belcanto-Oper (in ihrer stereotypen Abfolge von stets ähnlich aufgebauten Formkomplexen bestehend aus Rezitativ, Cavatina und Cabaletta) szenisch aufzubrechen und die bei dieser musiktheatralischen Gattung leider viel zu häufig erlebte Statik auf der Bühne, auf der die Sänger zuweilen wie Wachsfiguren erscheinen, gekonnt zu überwinden.

Die Regie von Roman Hovenbitzer ist sehr dynamisch und erfindungsreich – und dabei immer genau auf die Musik abgestimmt. 

Fast scheint es, als böte die Inszenierung deutlich mehr Details als die Partitur Donizettis. Besonders ins Auge fielen die fließend-weichen Übergänge zwischen den einzelnen Szenen und die physische Beweglichkeit der Sängerdarsteller, die ausnahmslos wie Schauspieler agierten. Aile Asszonyi (Maria) und Karmen Puis (Elisabetta) boten dem begeisterten Publikum sowohl darstellerisch 

als auch im vokalen Sinn ein genussreiches Gefecht. In zwei meisterhaft durchführten Rollenportraits stehen sich Lyrik und Autorität gegenüber, wird die Schönheit der Macht und der eigenen Weiblichkeit erlebbar, echte und geheuchelte Liebe sowie rasende Eifersucht. Das Ergebnis war erfreulich und im sportlichen Sinn ein Unentschieden: Beide Königinnen waren die unangefochtenen Hauptdarsteller, keine unterlag der jeweils anderen. (...) 

(Postimees)

 

Auf diese Perle des Opernrepertoires, auf dieses Meisterwerk hat Estland lange warten müssen. Es ist großartig, dass Donizettis MARIA STUARDA nun in einer wundervollen Inszenierung am Theater Vanemuine zu erleben ist. Die Aufführung berührt und lässt den Kritiker exstatisch zurück. 

(Estonian TV)

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